Text: Rexclub Württemberg und Hohenzollern
Foto: mit verschiedenen Rex-Rassen


Jungtieraufzucht


Eine normale Säugezeit beträgt je nach der Milchleistung des Muttertieres etwa 8 – 10 Wochen. Dabei sind Ausnahmen nach oben wie nach unten ohne weiteres möglich. Liegen die Jungen bis zum 18. Tag unbekümmert im Nest, so ist dies ein untrügliches Zeichen, dass die Milchleistung der Mutter in Ordnung ist. Ein frühes Verlassen des Nestes zeigt das Gegenteil an. In den ersten Wochen säugt ein gutes Muttertier bis zu 2 - 3 mal täglich, anschließend in der Regel nur noch einmal zur Abendszeit.
Nun ist auch die Zeit angebrochen, in der Züchter auf die peinliche Reinhaltung der Buchtenabteile zu achten hat, denn jetzt treten die ersten Gefahren auf Krankheitserreger lauern überall. Größe und Sauberkeit der Stallungen und die davon abhängige Reinheit der Luft, die Art des ersten Futters, das sich die Jungtiere selbst auswählen, erste Angriffe der Kokzidien auf die Darmschleimhäute, Wassermangel, fehlendes Sonnenlicht und fehlende Wärme können sich auf ihren, noch zarten Organismus teilweise verheerend auswirken.
Die nun zu verabreichende Mischkost steigert den Appetit der Jungen von Woche zu Woche. Der Züchter hat jetzt dafür zu sorgen, dass im Futtergeschirr und in der Raufe nur frisches, unverdorbenes Futter enthalten ist. Der Säuglingsmagen ist im 2. Lebensmonat noch sehr empfindlich. Muttertier und Jungtier werden pro Tag vorteilhafterweise zweimal gefuttert, damit pro Mahlzeit nicht zu viel Futter aufgenommen und der Magen nicht überladen wird. Die bekannten Magen- und Darmkrankheiten wären daraus die unabdingbare Folgen. Gutes Heu und Flüssigkeit sollten deshalb rund um die Uhr zur freien Verfügung stehen.
Als großer Vorteil hat sich erwiesen, wenn die Jungtiere sich während der ganzen Aufzuchtzeit an die Hand gewöhnen, zumindest regelmäßig auf den Tisch zu nehmen. Die Beziehung zwischen Züchter und Tier bleibt über das gesamte Tierleben bestehen und zahlt sich aus. Schlechte Charaktereigenschaften, wie sie oft vorkommen, können so weitgehend zurückgedrängt werden. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass Charaktereigenschaften eindeutig auch vererbbar sein können.
Während der Jungtieraufzucht ist es unbedingt erforderlich, dass Häsinnen mit ihren Jungen einen Doppelstall zur Verfügung haben. Ein erhöhter Durchgang zwischen beiden Buchten bedingt zwangsläufig eine Sprungmöglichkeit, um den jungen Körper zu kräftigen. Unzweifelhaft können wir auch feststellen, dass von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, und dies auf die Muskulatur und auf den Knochenbau wesentliche Vorteile bringt.


Franz Gerger




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