Text: Rexclub Württemberg und Hohenzollern
Foto: mit verschiedenen Rex-Rassen


Chin-Rexe - Eine schöne reizvolle Kurzhaarrasse


Foto Chin-Rex

In Bayern hatten die Rex-Züchter Josef Kropfhammer und B. Eberhard mit der Herauszüchtung von Chin-Rexen begonnen. Bereits 1927 konnte Kropfhammer auf der Edelpelztierschau in München mit drei Chin-Rexen den Silberpokal des Deutschen Pelztier-Züchterverbandes erringen. Bei der zweiten Bundeskaninchenschau am 04.+05.02.1956 in Stuttgart standen 22 Tiere zur Bewertung. In den Jahren darauf stieg die Tierzahl bei Bundesschauen zunächst stetig an. So standen bei der größten Bundeskaninchenschau 1987 in Stuttgart 108 Chin-Rexe in der allgemeinen Klasse. In darauf folgenden Bundesschauen kamen allerdings immer weniger Tiere zur Schau. Bei der letzten Bundesschau im Jahre 1999 in Essen waren es gerade noch 40 Chin-Rexe, und das, obwohl gerade das wunderschöne Fell bei unseren Frauengruppen sehr begehrt ist.


Die Standard-Forderung

Gewichtsmäßig gehört der Chin-Rex in die Gewichtsklasse "a", also über 3,5 bis 4,5 kg. Am schönsten wirken die Tiere mit einem Gewicht von 3,8 - 4,2 kg. Jeder Züchter sollte bemüht sein, seine Tiere mit diesem Gewicht zur Schau zu bringen, da innerhalb dieser Gewichtsspanne die Tiere am schönsten sind.


Position 2 - Körperform und Bau

Der Körper der Rex-Kaninchen ist leicht gestreckt, Vorder- und Hinterpartie sind möglichst gleichmäßig breit und ausgeglichen, wobei sich das Kaninchen von kräftigen und geraden Läufen in mittelhoher Stellung präsentiert. Die Brust sei also breit, ebenfalls breit und mit einem starken, muskulösen Nacken versehen sei der Rücken, breit und gut gerundet das Becken. Der Rumpf darf sich nach vorne nicht wesentlich verjüngen, eine gleichmäßige Körperbreite gilt als ideal. Im Vergleich zur Häsin hat der Rammler die markantere Form, den massigeren Kopf. die stärkeren Knochen, die kräftigere Muskulatur, ein strafferes Gewebe und eine stärkere Haut. Der Unterschied der Geschlechter muß also bereits durch die unterschiedlichen Merkmale von Rammler und Häsinnenkopf eindeutig zu erkennen sein. Der Rücken verläuft ebenmäßig und bis zur Blume in einer gleichmäßig abgerundeten Linie. Die Brustpartie ist gut ausgebildet und voll gerundet. Gut gewölbt erscheint die Rippenpartie. Der Hals ist kurz, der Kopf sitzt dicht am Rumpfe auf, ist kräftig und mit einer breiten Stirn und Schnauzpartie. einem kräftigen Unterkiefer und gut ausgeprägten Backen versehen. Die Ohren. mit einem kräftigen Ansatz am Kopf ausgestattet, sind fleischig, oben schön abgerundet und aufrecht getragen. In ihrer Länge und Breite müssen sie der Größe des Körpers entsprechen. Die Blume wird gerade. aufrecht und an den Hinterkörper angelegt getragen. Die Schulterblätter liegen fest am Körper an und dürfen sich in der Bewegung nicht auf- und abschieben. Sie schneiden glatt mit der Rückenlinie ab. Die Hinterläufe sind parallel zum Körper, die Schenkel werden fest angelegt. Der Körperbau der Häsin ist im allgemeinen etwas feiner als der des Rammlers, so dass das Geschlecht auch auf diese Weise äußerlich erkennbar ein muß.

Position 3 - Fell

Von einem stabilen Rexfaktor spricht man, wenn genügend kräftige. jedoch nicht mehr als einen Millimeter überstehende Grannen vorhanden sind. Solche Felle sind besonders wertvoll. Dem gegenüber steht das grannenlose oder mit zu wenig kräftige Grannen besetzte Rex-Fell. Diese Felle sind zu weich und entsprechend auch weniger wertvoll. Tiere mit leicht überstehenden Grannen (mehr als 1 mm) können sich zwar in der Zucht positiv auswirken, bei Ausstellung werden diese Tiere allerdings regelmäßig mit einem Punktabzug bewertet. Wir müssen aus diesem Grunde zwischen Ausstellungs- und Zuchttieren unterscheiden. Insgesamt ist das Fell der Rexkaninchen sehr dicht und besitzt auf ein auf den Haarboden fast senkrecht stehendes Fellhaar, das auf der Rückenmitte eine Länge von 17 - 20 mm haben muss. Beim Prüfen des Fells, wenn man mit der Hand gegen den Strich fährt, sollten die Haare stehen bleiben oder ganz langsam in die Ausgangslage zurück sinken. Einen weiteren Hinweis auf die Fellqualität erhält man, wenn man in das Fell bläst. Hierbei sollte der Haarboden nicht, oder nur wenig sichtbar sein. Um ein Fell richtig beurteilen zu können, bedarf es einiger Erfahrung und eines ausgeprägten Fingerspitzengefühls. Gerade bei der Fellbeurteilung kommt es zu großen Unterschieden bei der Beurteilung des Tiermaterials. Sollte hier ein Defizit bestehen, so empfehle ich, sich bei einem erfahrenen Züchter die Technik an zu eignen. Vergleicht man den Chin-Rex mit den Blau- und Weiß-Rexe so stellt man fest, dass der Chin-Rex im Laufe seiner Züchtung von seinem Rex-Typ nichts eingebüßt hat. Ein Großteil der Blau- und Weiß-Rexe verlor hingegen durch Einkreuzungen (Blaue Wiener und weiße Neuseeländer) ihr typisch kurzes Rexfell und bekamen einen zu markanten Kopf.

Position 4 - Deckfarbe

Die Deckfarbe ist ein lichtes Aschgrau in mittlerer bis dunkler bläulicher Tönung. Die Farbe sollte an den Flanken weit nach unten reichen. Brust, Kopf und Läufe sollen der Gesamtfarbe entsprechen, wobei die Kinnbacken- und Augeneinfassung etwas heller ist. Die Ohreneinfassung muss kräftig schwarz sein, möglichst ohne weiße Durchsetzung. Der Keil ist grauweiß und sollte möglichst klein sein. Die Blume ist oben schwarz und mit grau-weißen Haaren gesprenkelt. Die Blumenunterseite und die Bauchdeckfarbe sind weiß. Die Augenfarbe ist dunkelbraun und die Krallen schwarz-braun. Die gute Chin-Rex-Farbe erkennt man auch wiederum wie bei dem Castor-Rex- am Kopf. Ein dunkler Kopf bedeutet zwangsläufig auch eine zu dunkle Decke und umgekehrt. Für die Zucht eignen sich die etwas dunkleren Tiere am besten, da sie genügend Pigmentreserven haben. Bei hellen bis mittleren Tieren ist die Gefahr einer starken Aufhellung sehr groß. Auch treten hier eher helle Krallen auf.

Position 5 - Zwischenfarbe

Die Zwischenfarbe ist weiß und umfasst etwa ein Viertel der Haarlänge. So muss sie nach oben und unten scharf abgrenzen und darf nicht auslaufend sein; dann ist die Schönheit der Chin-Farbe vorhanden. Sobald die Zwischenfarbe nämlich zu breit ist, erscheint die Deckfarbe zu hell. Ist die Zwischenfarbe zu schmal, ist die Decke zu dunkel.

Position 6 - Unterfarbe

Die Unterfarbe ist dunkelblau. Sie muss auch am Bau vorhanden sein. Sie umfasst etwa zwei Drittel der gesamten Haarlänge. Bei älteren Häsinnen verblasst häufig die blaue Bauchunterfarbe, doch muss sie wenigstens in der Schoßpartie in Erscheinung treten.


Die Zucht Liebe Rexzüchter, die Arbeit mit dem Chin-Rex ist äußerst interessant, aber auch nicht sehr leicht. Das Rexfell und die schöne aschgraue Farbe sind die besonderen Reize, aber auch Schwierigkeiten dieser Rasse. Beim Rex hat man den Nachteil, dass die einzelnen Körperpartien stärker in Erscheinung treten. So erhält man doch so manchen Punktabzug in der Position 2. Im Standard steht der Hinweis, dass infolge der Kurzhaarigkeit einzelne Körpermerkmale schärfer in Erscheinung treten, als bei den Normalhaarrassen. Darauf ist bei der Beurteilung der Form Rücksicht zu nehmen. Ich hoffe, dass dieser Beitrag bei dem einen oder anderem Züchter das Interesse für diese schöne Rasse geweckt wird.


Franz Gerger 2001



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